Diplom
Gestaltung
TOO BIG TO FAIL

13. Mai 2016
Prof. Alex Oppermann

Diplom Theorie
Prof. Dr. Hans Zitko

Anna Skopp schreibt mit einem modularen Schriftsystem, mit dem sie jeden Buchstaben anhand nur einer Vorlage erzeugen kann. Es ist ein subtraktives Verfahren: sie macht sich ein Bild vom zu schreibenden Text; das teilt sie in Raster; die tapeziert sie mit den jeweils gleichen rasterpunktbündigen Vorlagen: einem schwarzen Plakat, bedruckt mit einem Liniengerüst aus Horizontalen, Vertikalen, Diagonalen, Kreissegmenten. Mit dem Cutter schneidet sie die Zeichen händisch aus, entnimmt Fragmente, Segmente – an den Linien orientiert, welche klassische, aber auch individuelle Schriftschnitte erlauben.
So fließt, anders als im Digitalen, Ungenauigkeit mit ein; Haptik, Emotion, dazu Beweglichkeit, wenn sie Wörter oder Wortbuchstaben, typografisch abgewandelt, einfach wiederholt; wenn sie in die Schriftumgebung Schriftbausteine vereinzelt (einen Winkel, den horizontalen Balken eines »A«) …
Man glaubt es, dass sie Möglichkeiten findet, die das Feld, auf dem sie sich bewegt, zu Ländereien weitet.

Text: Claus-Christian Vogel